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Aus dem Alltag einer Bestatterin….

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Ich, war geladen.
Nein nicht so wie sich das jetzt anhört, sondern vor Gericht als Zeugin.

An besagtem Tag machte ich mich auf den Weg, es war kalt, nass und grau. Alles passte zu meiner Stimmung. Wider Erwarten fand ich einen Parkplatz direkt vorm Eingang des Gerichtsgebäudes. Nach kurzer Suche, in welcher Etage und welchem Saal ich mich einzufinden hatte, machte ich mich auf den Weg. Erstaunlicher Weise wurde ich von allen Seiten freundlich begrüßt, lag es vielleicht daran, dass ich eine kleine Frau mit sonnigem Haar und Gemüt bin?

Angekommen im Wirrwar der Gänge nahm ich vorm Saal 0815 meinen Platz zum Warten ein. Allein, mutterseelenallein saß ich da und harte der Dinge, die da kommen sollten. Und sie kamen. In Form von Bürgern, die das Klischee eines Verbrechers voll erfüllten…

Im benachbarten Saal wurde eine Schießerei verhandelt, es fanden sich humpelnde, verbundene Herren jüngeren Alters ein. Polizisten mit Vorladungen, als Zeugen wedelnd, Mediziner mit Notarztprotokollen und plötzlich eine Heerschaar an zukünftigen Anwälten.

Unter letzt genannten entbrannte eine heiße Diskussion, auch lautstark, wer in welchem Saal als Zuschauer ein Anrecht innehatte. Das hing meines Erachtens nicht allein vom zu verhandelnden Fall – Saal 0815 ein nicht zahlungswilliger Auftraggeber und Saal 0110 Schusswechsel im nächtlichen LE – sondern auch von den Juradozenten ab. Der eine jung und gutaussehend, der andere erfahren und erfolgsverwöhnt.
Nichts desto trotz, mit verstreichender Zeit wuchs meine Nervosität, obwohl ich nix verbrochen hatte und NUR die Zeugin war.
Alles um sonst….

Sie fragen sich warum? Nun mein nicht zahlen wollender Hinterbliebener glänzte erneut mit Abwesenheit. Und so ging ich wie ich gekommen war, mit freundlich gelächelten Grußworten, von allen Seiten.

Und die Moral von der Geschichte – Nur Bares ist Wares. Und kleine Frauen mit sonnigem Haar haben es leichter im Leben.

Doreen.2015

  1. Ursula Nixdorf
    | Antworten

    Sehr geehrte Frau Hoensch,
    ja, Ihre Kurzgeschichte hat mir gefallen, aber bitte nehmen Sie mir meine kleine Kritik nicht übel: “ Nur Bares ist W a h r e s “ (in Ihrem Wort fehlt das „h“).
    Ich war auf der Suche nach einer Studienfreundin von mir – Jutta Parthier.Und ich sah sie auf Ihrer Homepage! Bitte bitte richten Sie ihr aus, daß ich mich freuen würde, wenn sie mich anmailt. Ich würde so gerne mit ihr über unsere gemeinsame Studienzeit an der TAS in Leipzig plaudern und hoffe doch sehr, daß sich Jutta auch über den Kontakt freut. Ich habe noch immer eine wunderschöne Erinnerung von ihr…
    Ganz herzliche Grüße aus Thüringen von
    Ursuloa Nixdorf

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